Das Objektiv

Das Objektiv ist ganz grob vereinfacht eine Röhre, durch die man durchfotografiert. Diese Röhre hat verschiedene Merkmale, welche für die Bildgestaltung von entscheidender Bedeutung sind.
Die Brennweite legt fest, wie lang das Objektiv ist, welchen Bildwinkel es erfaßt, und somit wie groß das Motiv auf dem Film abgebildet wird. Wir unterscheiden zwischen Weitwinkel-, Normal- und Tele-Objektiven.
  • Weitwinkelobjektive 8 - 35 mm
  • Normalobjektive 50 mm
  • Teleobjektive 70 - 2000 mm
Sehr beliebt sind heute Zoomobjektive, die mehrere Brennweiten in sich vereinen. Sie können vom extremen Weitwinkelbereich bis in den mittleren Telebereich gehen. Zoomobjektive haben den Vorteil, daß sie in der Brennweite stufenlos regelbar sind. Allerdings erkauft man sich diesen Vorteil durch eine schlechtere Bildqualität, denn Zooms stellen einen Kompromis von vielen Objektiven dar. Der Preis schließlich entscheidet, wie gut der Kompromis ist.

Die Lichtstärke gibt Auskunft darüber, wie groß maximal das Loch ist, durch welches man hindurchfotografiert, d. h. wie groß die größte Blende ist. Sie ist auf der Objektivfassung an der Frontlinse angegeben, wobei gilt: Je kleiner die Zahl, desto größer die Lichtstärke.

Weitwinkelobjektive haben den Charakter, einen großen Überblick einzufangen, dabei werden jedoch die einzelnen Details sehr klein. Es empfielt sich daher, sich bei Weitwinkelaufnahmen immer ein Vordergrundmotiv zu suchen, welches für die Bildaussage sorgt und perspektivisch in die Tiefe führt. Auch ist Vorsicht geboten bei Personenaufnahmen, da ab 1,5 m die Proportionen stark verzerrt werden. Mit dem Weitwinkel kann auch extreme Nähe ausgedrückt werden. Es ist ein Objektiv, mit dem man viel experimentieren sollte.

Normalobjektive entsprechen in der Darstellungsgröße etwa dem Menschlichen Auge und bieten eine sehr Natürliche Motivwiedergabe. Auch sind sie meist sehr lichtstark und sind deshalb für düstere Lichtsituationen und für Aufnahmen geeignet, in denen viel Unschärfe liegen soll.

Teleobjektive stauchen die Perspektive mehr oder weniger zusammen und eignen sich nicht nur für die Aufnahme von weiter entfernten Motiven, sondern auch für die Herauslösung von Objekten aus ihrer natürlichen Umgebung. Für Portraits eignet sich z. B. hervorragend ein 135 mm-Objektiv. Auch in der Landschaftsfotografie kann man schöne Details aus ihrer Umgerbung isolieren. Sehr charakteristisch ist die geringe Tiefenschärfe von Teleobjektiven.


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© by Jörg Abendroth