Gradationen von SW-Fotopapieren

Schon bei den ersten Abzügen wird man feststellen, daß nicht jedes Bild auf dem gleichen Fotopapier zu befriedigenden Ergebnissen führen wird. Einmal wirkt ein Bild sehr weich und flau, ein anderes Mal wiederum wird ein Abzug sehr hart und unwirklich. Das liegt am Kontrast, der von Negativ zu Negativ unterschiedlich ist. Zum einen führen unterschiedliche Filme in verschiedenen Entwicklern zu unterschiedlichen Kontrastverhältnissen, zum anderen hat ein Bild, welches bei Sonnenschein aufgenommen wird, einen höheren Kontrast, als ein Motiv, welches das diffuse Licht einer bewölkten Situation enthält.

Um diese Unterschiede auszugleichen, gibt es Fotopapiere mit unterschiedlicher Kontrastwiedergabe. Die Kontrastwiedergabe ist in Stufen eingeteilt, die sich Gradationen nennen.
  • Gradation 0 = extra weich
  • Gradation 1 = weich
  • Gradation 2 = spezial
  • Gradation 3 = normal
  • Gradation 4 = hart
  • Gradation 5 = extra hart
Sogenanntes Festgradations-Papier hat immer nur eine Gradation, was den Nachteil mit sich bringt, daß sechs mal das gleiche Papier nur mit anderen Gradationen angeschafft werden muß, um alle Kontraststufen zur Verfügung zu haben. Soll nun auch noch unterschiedliche Papieroberflächen und Papiergrößen zum Einsatz kommen, so braucht man sehr viele Papiersorten.
Diesem Problem hilft das Multigradationspapier ab, welches alle gängigen Gradationen in einem Papier zur Verfügung stellt. Dies funktioniert, indem eine sehr weiche und eine sehr harte Schicht auf das Papier aufgebracht sind. diese Schichten sind auf unterschiedliche Lichtfarben empfindlich:
  • Die harte Schicht ist auf magenta farbenes Licht empfindlich,
  • die weiche Schicht ist auf gelbes Licht empfindlich.
So kann man mit Farbfilter, welche vor das Vergrößerungsobjektiv gehalten oder direkt am Farbmischkopf des Vergrößerungsgerätes eingestellt werden, die einzelnen Gradationsstufen ansteuern.

Die Gradationsfilter erhält man im Fotofachhandel.

Natürlich muß jedes Bild mit einer anderen Gradationsstufe neu per Teststreifen eingemessen werden, was zwar den Arbeitsaufwand erhöht, dafür aber wesentlich die Bildqualität steigert.



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© by Jörg Abendroth