|
|
Ja, wenn man im Auto schläft, kann es vorkommen, dass man etwas verknittert
wieder herauskommt. Aber das Bild war auch noch vor dem zweiten Kaffe
entstanden. Es ist ein Genuß, hier in der schönen Natur aufzuwachen
und nicht in einem Hotel oder in einer Stadt.
|
|
Auch haben wir den Zeitbereich, bis es im Auto zu warm zum Schlafen wird,
etwas gedehnt, in dem wir Belüftungsgitter angeschafft haben, die
es im Innenraum Nachts etwas kühler machen. Nur während der
Fahrt müssen sie raus, sonst kommt zu viel Staub ins Auto.
|
|
Bevor wir weiterzogen, von jetzt ab auf Piste, senkte ich den Reifendruck
von 3,5 auf 2,5 bar, um die Unebenheiten etwas wegzubügeln. Dann
holperten wir mit 20-30 km/h durch die Landschaft.
|
|
Um die Mittagszeit kamen uns zwei Motorradfahrer entgegen. Wir hielten
beide an und machten erstmal Kaffee. Kerstin und Rüdiger aus Sachsen
haben sich ihre Motorräder nach Ulaan Baator schicken lassen und
fahren jetzt ein halbes Jahr lang nach Hause.
|
|
Das, was Ihr hier seht, ist eine Hauptverbindungsstraße von einer
Provinzhauptstadt zur nächsten. Auf welcher Spur man fährt ist
völlig egal, weil Gegenverkehr im Stundenrythmus erfolgt und durch
eine Staubfahne schon weit im Voraus zu sehen ist. Auf Asphalt kann ich
ruhig das Reisetagebuch schreiben, aber auf Holperpisten fliegt mir das
Notebook um die Ohren, auch muß ich Saskia sehr aktiv mit der Navigation
helfen, weil die Gefahr sich hier zu verfahren sehr groß ist. Deshalb
verzeiht, wenn die Texte eher sporadisch nachgeliefert werden. Auch haben
wir hier auf dem Land keinen Empfang, um Daten hochzuladen.
|
|
Am frühen Nachmittag kamen wir nach Uliastai, wo wir sofort den Dieseltank
füllten, denn das ist neben Wasser unser wichtigster Vorrat. Mit
Ersatzkanister haben wir 104 Liter Diesel bei uns, Trinkwasser haben wir
sogar 120 Liter dabei.
|
|
Auf dem Berg in der Mitte des Ortes stand ein Tempel, den wir noch kurz
besuchten.
|
|
Gebetsmühlen finde ich eine sehr praktische Erfindung, einmal gedreht,
und alle Wünsche gehen in Erfüllung.
|
|
Nach Uliastai wurde die Piste schmaler und steiler, durch grüne Hügel
und über Pässe bis 2600 m kamen wir gemächlich unserem
Ziel näher.
|
|
Schließlich öffnete sich zwischen zwei Bergen ein Tal, in dem
die Dünenlandschaft auftauchte.
|
|
Als es in den weicheren Sand ging, fuhren wir mit sehr schlechtem Gewissen
und Angst, selbst stecken zu bleiben an einem festgefahrenen Kleinbus
vorbei. Wir drehten um, stellten unser Auto auf festem Untergrund ab und
schauten uns an, wie wir helfen könnten. Schleppgurt wollten wir
nicht, weil wir uns sonst selbst festfahren. Also schauten wir uns den
Reifendruck des festgefahrenen Autos an. Die drei Mongolen sahen uns ratlos
zu. Wir ließen bei dem Auto den Reifendruck massiv ab, ließen
uns den Autoschlüssel geben und fuhren das Auto raus.
|
|
Die größte Herausforderung war es, bei der alten Mühle
einen Gang einzulegen.
|
|
Die drei bedankten sich überschwänglich, waren aber noch nicht
so ganz glücklich, erst als ich den Kompressor auspackte und ihre
Reifen wieder aufpumpte, waren sie völlig zufrieden.
|
|
Am meisten faszinierte uns der Opa mit seiner sonnengegerbten Haut, die
alleine schon viele Geschichten zu erzählen schien.
|
|
Wir fuhren weiter ins Tal und kamen an einem "Parkplatz an, wo wir
unser Nachtlager aufschlugen.
|
|
Hier floß mitten durch die Wüste ein Fluß mit vielen
Seitenarmen.
|
|
Dieser Fluß entspringt mitten in den Dünen, wo wir aber heute
nicht mehr hin liefen. Es war schon spät.
|
|
Also lieber noch eine kalte Dusche und ein leckeres Abendessen. Hier waren
wir einmal wieder ganz alleine, weil die Mongolischen Besucher nur als
Tagesgäste kommen.
|
|