Für das einfache Zimmer mit Gemeinschaftsdusche, -WC und einem bewachten Parkplatz im Hinterhof bezahlten wir inklusive Frühstück 33,- Euro, die bislang teuerste Unterkunft in der Mongolei, aber wir fühlten uns hier gut aufgehoben. Doch draußen in der Natur zu schlafen ist uns inzwischen lieber.




Das Frühstück war überschaubar aber ok. Nur der Kaffee war gräßlich, was wir aber mit unserem eigenen wieder aufwogen. Hier in Zentralasien gibt es meistens Instant-Kaffee, der maßlos überdosiert wird, also eher ein bitterer Brei.




Um 10 Uhr verließen wir das Refugium, um noch etwas die Stadt zu erkunden.




Wir besuchten eine Tempelanlage am Fuß eines Berges ....




...zu dem eine lange Treppe hinauf führte.




Uns faszinieren immer wieder die ordentlichen Straßenfluchten und bunten Dächer der Häuser




Oben hing in einem Schrein eine riesige Glocke ...




... und gegenüber eine Monster Gebetsmühle. Da wir die Inschriften nicht verstehen, kann ich nur mutmaßen, was für ein großes Gebet hier gemahlen wird.




Über der Stadt wacht eine große Budda-Statue.




In direkter Opposition zu dem Handymasten gegenüber.




Die Gebäude sind mit feinen Holzschnitzereien verziert.




Im Tal lagen weitere Tempel, einer davon nur noch als Ruine.




In einer gemauerten Jurte empfingen Mönche die Gläubigen zur Audienz.




Dort trugen die Gläubigen ihre Anliegen vor, überreichten Opfergaben und bekamen unter monotonen Gesängen heilige Kräuter in Papierschnipfel eingepackt. Das Schamanentum und der Heilerkult ist hier noch sehr verbreitet, was in Anbetracht des mageren medizinischen Systems nachvollziehbar ist. Für komplexere Behandlungen ist es üblich, nach China oder Süd-Korea zu reisen.




Wer sich die Reise ins Ausland nicht leisten kann, macht halt noch eine Runde um die Gebetsmühlen




Der älteste Teil der Tempelanlage, hier das Gebäude in der Mitte, ist aus dem 13. Jahrhundert. Heute dient es als Museum.




Dort werden historische Gegenstände des Alltags aus dem 19. und 20. Jahrhundert ausgestellt, die bis heute noch häufig genau so hergestellt und verwendet werden.




Hier seht Ihr das innere einer Jurte, die nach sehr strengen Regeln aufgebaut werden. Der Eingang zeigt nach Süden in die offene Landschaft, der Rücken ist meist von einem Berg oder Hügel gegen Wind geschützt. Im Zentrum steht der mit Viehdung beheizte Ofen, um den sich alles abspielt. Gegenüber der Türe ist der Platz des Familienoberhauptes, links von ihm die Männer, rechts von Ihm die Frauen und Kinder. Die Möbel sind reich verziert, oft ist auch der Boden mit Teppichen ausgelegt. Beim betreten der Jurte darf niemals auf die Türschwelle getreten werden. Auch dürfen beim Hinsetzen die Beine nicht Richtung Ofen ausgestreckt werden. Die Wertvollsten Gegenstände befinden sich in Schreinen und Truhen im Norden. Altagsgegenstände sind in der Nähe der Tür im Süden aufbewahrt.




Hier einige Küchengerätschaften aus dem 19. Jahrhundert.




Die traditionelle Kleidung wird bis heute an Festtagen getragen, vielleicht nicht so ausgeschmückt, wie dieses Beispiel hier zeigt.




In den buddhistischen Tempeln werden bis heute die mehrere Meter langen Trompeten gespielt.




Früher waren nur wenige Gebäude dauerhaft aus Holz und Stein errichtet, so wie dieser Tempelraum. Das Alltagsleben fand und findet größtenteils in der Jurte statt, die nach Bedarf innerhalb eines Tages ab- und an einem anderen Ort wieder aufgebaut ist.




Hier ein Modell der Städtischen Kultur.




Am Nachmittag holperten wir über miserable Pisten ca. 30 km zu einem touristischen Ort, wo wir etwas entspannen wollten.




Tsenkher ist eine Ansammlung von Ger-Camps - Jurtenlagern -, die sich um eine Heiße Quelle angesiedelt haben und als Badeort geschätzt werden.




Während Saskia sich in der Gegend etwas umschaute, vergnügte ich mich mit dem aussortieren der Bilder und dem schreiben des Reisetagebuches.




Am Badehaus gab es Becken für Männer und Frauen getrennt. Über dem Wasser lag ein leicht schwefeliger Geruch, den wir aus Island kennen.




Die Quelle selbst war nicht besonders ansehnlich, ein Betonbecken mit je einer Rohrleitung pro Ger-Camp.




Das Abendessen nahmen wir in einem Restaurant ein:




Buzz, Mongolische Fleischtaschen mit Konvervengemüse und Instantkaffe gereicht. Eine wilde Mischung, die aber dennoch mundete.




Am Abend war im ganzen Tal aus jedem Gercamp laute, westliche Partymusik zu hören. Die Disko hier fand bei uns um ein Lagerfeuer statt. Die Musik schepperte aus kleinen Aktivboxen untermalt mit geschwenkten Handylampen als Discobeleuchtung.



 


© www.derphotograph.de
Übersicht vorherige Seite