Unser Nachtlager verließen wir zügig, es war noch immer windig und ohnehin nicht so schön. Wir fuhren nach Norden in Richtung der Dünenlandschaft Khongoryn Els, einem Sandstreifen, der bis zu 8 km breit und knappe 90 km lang ist. Die Pisten wurden etwas besser, und die ersten 50 km bis zu dem Ort Severy kamen wir gut voran.




In einem sandigen Flußbett erwischte Saskia mit 30 km/h einen großen Stein mit dem linken Vorderrad.




Der Einschlag war laut. Wir hielten an und begutachteten den Schaden. Ein oberflächlicher Riss war zu sehen, aber der Luftdruck blieb konstant. Wir haben vor der Fahrt in die Räder neue Ventile mit Druck- und Temperatursensoren einbauen lassen, die uns auf einem Display auf dem Armaturenbrett im Sekundenrhythmus informieren, wie es den Reifen geht. Auch haben wir ein Ersatzrad mit gleicher Bereifung dabei. Also weiter.




In Sevrey, einem sauberen Örtchen, tankten wir nochmals auf und machten eine... Ihr wißt schon.




Der Weg zur Düne war sehr ausgefahren und mit viel Waschbrett, so dass wir meist mit 17 km/h fuhren, die Geschwindigkeit, bei der das Auto am leisesten wackelt. Dann lag sie vor uns, sie schien von Horizont zu Horizont zu reichen




An einer schmaleren Stelle, ca. 4 km breit, schlängelte sich eine Piste durch ein trockenes Flußbett quer durch die Dünen. Also Luftdruck in den Reifen auf 1,8 Bar, Untersetzungsgetriebe rein, dritter Gang, Sandprogramm und mit ca 20 km/h durch. Ging prima, auch wenn der Sand weicher wurde. Mitten zwischen den dünen suchten wir uns ein halbwegs windgeschütztes Plätzchen und bauten unser Lager auf




Es war ganz schön warm, die Sonne brannte vom Himmel, gut für die Solardusche, 20 Liter Wasser rein und in den Sand gelegt, alle 10 Minuten ein Stück weiter gezogen, und nach einer Stunde hatten wir warmes Wasser.




Doch plötzlich nahm der Wind dramatisch zu, hob meinen Campingstuhl an und warf ihn über den Tisch. Der schöne Kaffe ergoß sich über unsere Vorräte. Wir packten schnell die Markise ein und retteten unsere Ausrüstung, ein Sandsturm kam auf uns zu. Beim einpacken lehrte ich noch eine Halbe Packung Milch über unsere Kaffee-Kiste. Egal nur schnell ins Auto. Dort war es heiß aber Windstill. Wir schwitzten wir blöde. Nach einer Stunde ließ der Sturm nach.




Der Kaffee hatte auf dem Tisch mit dem Sand eine Art Beton gebildet. Das ganze Auto war mit Sandstaub voll. Also erst mal neuen Kaffee machen und dann die Kehrwoche durchführen.




Gegen Abend hatten wir alles wieder schön und genossen die wilde Lichtstimmung, Sonne im Vordergrund, in der Ferne die Gewitterwolken. Dann kamen zur Dekoration noch Kamele vorbei.




So richtig ängstlich sind die nicht, offensichtlich sind sie sich ihrer Größe bewußt.




Es folgte ein Dünenspaziergang.




Das Gewitter sah schon bedrohlich aus und rückte näher.




Aber bevor wir wieder flüchteten, wollte ich noch ein paar Aufnahmen machen. Der reine Entspannungsurlaub ist das hier nicht, aber eindrucksvoll ist es schon, welche Kräfte die Natur hier aus dem Hut zaubert.



Schließlich begann es auch bei uns leicht zu regnen. Die Ausfallstreifen der Wolken scheinen den Boden kaum zu berühren, und so war es auch bei uns, ein paar Tropfen, mehr kam unten nicht an. Die Regentropfen verdunsten wohl durch die trockene, aufsteigende Luft.




Am Abend beruhigte sich dann das Wetter, der Wind schlief ein. Das gab uns die Möglichkeit ein gemütliches Abendessen im Freien einzunehmen. In Deutschland ist das Wetter Verlegenheitsthema, hier ist es elementar, besonders, wenn man wie wir hauptsächlich draußen lebt.




Nach dem Sonnenuntergang gab es noch ein kleines Abendroth.



 


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