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So, heute wollten wir angreifen, aber die Lethargie hielt uns viel zu
lange im Bettchen gefangen. Erst gegen neun hatten wir genug Kaffee eingenommen,
um uns zu bewegen. Wir fuhren zum Hauptparkplatz, wo alle Touris auf die
Dünen hochgetrieben wurden und wollten uns einreihen.
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Und so geschah es, im super weichen und zertretenen Sand gruben wir uns
bergauf, teils sogar bei bewölktem Himmel. Die Sonne brennt hier
so derb vom Himmel, dass ich Kellerkind damit ernsthafte Probleme habe.
Sonnenbrand bis Sonnenstich sind ständige Begleiter.
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Also wieder ein Schritt hoch, ein halber zurück. Nein, mir war nicht
kalt, ich habe so viel Zeug an, um mich vor der Sonne zu schützen.
"Und schwitzt Du da nicht?" Klar, wie sau. Ich fühle mich
wie ein Durchlauferhitzer. Oben kommt Wasser rein, überall wieder
raus.
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Auf dem Gipfelkamm unterhielten wir uns mit drei Koreanern, die erst nach
Ulaan Baatar geflogen und von dort aus nach Süden weiter geflogen
waren. Was für Faulies. Aber echt nett. Der mit dem freien Oberkörper
prahlte mit 72 Lenzen. Ich glaube, die wollten einen Fanclub für
Saskia gründen.
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Natürlich dappte ich voraus, um einen unzertretenen Dünenkamm
vor die Linse zu bekommen.
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Aber die Sonne stand schon so hoch, dass es auch nicht weiterhalf.
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Hier sieht man, wie sich die Düne in der Weite verliert. Durch den
weichen Sand brauchten wir 1,5 Stunden hoch, aber wieder die berühmten
15 Minuten runter. Ein Engländer erzählte mir ganz stolz, dass
die Düne singen würde. Klar, wie jede Düne, deren Leeseite
man stört. Jeder Schritt erzeugt ein tiefes, dumpfes Brummen, dass
sich wie die Verdauungsgeräusche von Großsäugern anhört.
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Wieder unten am Auto warteten wir auf einen kleinen Moment, zu dem wir
alleine am Parkplatz waren, um zu duschen, doch das ergab sich nicht.
Plötzlich stand ein fetter Geländewagen neben uns und zwei junge
Polen stiegen aus. Sie setzten sich zu uns, wir quatschten viel, tranken
Kaffee, aßen Brote und ratz fatz waren 5 Stunden durch. Dominika
und Jack sind 3 Jahre unterwegs und haben fast schon die ganze Welt gesehen.
Nur eines haben sie nicht: eine Markise und Schatten.
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Gegen Abend fuhren wir weiter nach Osten der Düne entlang auf miserablem
Waschbrett, welches uns Sorgen machte, dass unsere Kugelgelenke heraushüpfe.
Jack hatte uns Bilder gezeigt, wie ihm das drei mal passiert war und das
ganze Rad quer unter dem Auto hing. Das einzige, was heraus hüpfte,
war unser Wasserschlauch, der den Fußraum und die Kabelkanäle
flutete. So verbrachten wir den Abend mit Trockenlegungsarbeiten.
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