|
|
Die Nacht war affig heiß, Moskitos flogen Angriffe auf mich, und
der Salat lag nicht nur schwer im Magen, er wollte auch zügig wieder
raus. Mir ging es dreckig. Mit Kerstin und Rüdiger frühstückten
wir noch, bevor sie los zogen, ihren Motor aus dem Zoll heraus zu eisen.
Saskia und ich packten gemütlich unsere Sachen, während ich
alle paar Minuten die Toilette frequentierte.
|
|
Einige Zigaretten mit Adam und nette Gespräche heiterten mich rasch
wieder auf.
|
|
Am Nachmittag fuhren wir weiter nach Osten durch das Turgen-Tal, einer
Ferienregion der Großstädter. Also nichts für uns.
|
|
Wir mußten jedoch hier durch, um in die hohen Berge zu kommen. Auch
gibt es hier frisches Quellwasser, womit wir unsere Reserven wieder auffüllten.
Wenn wir die Wahl haben, zwischen gechlortem Leitungswasser aus der Großstadt
und frischem Quellwasser, fällt die Wahl nicht schwer.
|
|
Die ersten 80 km waren schnell gefahren, die letzten 40 km waren teils
heftige Piste, aber die Landschaft war sehr schön.
|
|
Gegen Abend tauchte am Horizont dann unser Ziel auf, das Tien-Shan-Observatorium,
eine Sternwarte aus der Sowjet-Zeit.
|
|
Auf 2665 Metern Höhe war es angenehm kühl, sogar eine Jacke
war nötig. Die Sternwarte ist wohl wieder in Betrieb und eingezäunt
und bewacht.
|
|
Landschaftlich stehen die Dinger ja immer sehr nett, also stellten wir
uns dazu. Leider war ich so erledigt von Schlafmangel und flottem Otto,
dass ich mich bald ins Bett verkroch.
|
|
Aber vorher hatte ich Kamera, Stativ und Wecker vorbereitet, so dass ich
pünktlich um 22:00 Uhr zum Mondaufgang nochmals aufstand, um dieses
Panorama zu fotografieren. Dabei gelang mir etwas, was ich selbst bezweifelt
hatte. Da für eine solche Nachtaufnahme mehrere Aufnahmen im Uhrzeigersinn
aufgenommen werden, begann ich links kurz bevor der Mond über die
Berge schaute. Als ich rechte Aufnahme bei dem Observatorium ankam, beleuchtete
der Mond bereits die Gebäude. Dann verschwand ich wieder im Landy
und frönte meinem Koma.
|
|