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Ja, die beiden Frühaufsteher arbeiteten schon fleißig, als
ich mich aus der Koje mühte. Rüdiger hatte mir erklärt,
dass unsere Atmung im Schlaf in der Höhe zu langsam ist und sich
erst einige Tage Anpassen muss. So wacht man die ersten Nächte mit
leichter Atemnot auf, weil die Atemfrequenz zu langsam ist. Hab ich ausprobiert,
stimmt. Keine gute Nacht auf 3000 Metern. Auch meine Mandelentzündung
will nicht weichen. Er schien diese Probleme nicht zu haben und zerlegte
gerade sein Motorrad, um einen Gaszug zu wechseln.
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Ein gemeinsames Frühstück, dann sprinteten die beiden weiter
nach Süden, während uns der Sinn nach Westen Richtung Osh stand.
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Ein Abschiedsbild, denn so bald werden sich die Wege nicht mehr kreuzen,
oder?
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Saskia und ich verweilten noch etwas am See und taten es den Pferden gleich,
gemütlich.
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Lange blieben wir nicht allein, schon bald hielt an unserem Lager ein
Bus mit zwei Schweizern, Gabriele und Ivo. Wir tranken gemeinsam Kaffee
und ließen uns viel vom Pamir Erzählen, ging ein wenig länger,
also bis um die Mittagszeit, war aber super nett.
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Erst gegen zwei Uhr waren wir wieder auf der Piste, umrundeten einmal
den Son Kul, 30 km mit etwas mehr als Schrittgeschwindigkeit.
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Am Ufer standen viele Jurten, sowohl Hirten als auch Touristencamps. Wir
bogen nach Nord-Westen ab und verließen den See in Richtung Osh,
der Metropole im Westen.
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Dazu stiegen wir erst mal auf 3400 Meter auf, um den ersten Pass zu überwinden.
Vor uns lag eine schroffe Felslandschaft eingerahmt von grünen Weiden.
Der komische Feldweg da war unsere Straße.
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Auch wenn wir es etwas eilig hatten, hier mussten wir aussteigen.
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Ja, die Berge, die gefallen uns schon arg.
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Dann schlängelte sich die Straße, die teils etwas holperig
und steinig war, bis auf 1800 Meter runter. Heute durfte der Landy viele
Höhenmeter hoch und runter fahren.
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In der Nacht war es minimal 12° C, hier kletterte das Thermometer
rasch auf 30 Grad.
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Die Dörfer haben hier im Westen Moscheen, Frauen tragen Kopftücher,
wir sind also in dem stärker islamisch geprägten Teil Kirgistans
angekommen.
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Eine kurze Erholung ist es, wenn vor einem eine solche Straßenbaumaschine
die Straßen glättet, der im Staub gehüllte LKW macht den
Effekt schnell wieder zunichte.
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Egal, nächster Pass hoch, es wurde Abend.
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Wieder viele Serpentinen mit schönem Weitblick.
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Und oben schauten wir dann in das Tal, das uns stark an Bilder aus Afghanistan
erinnerte. Kahle Berge und Grün um den Fluß.
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Auf der nächsten Abfahrt standen wie Waben ausgewaschene Felsen im
Abendlicht.
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Dann war die Sonne weg, aber wir wollten noch einen Pass hoch, um auf
3000 Meter zu übernachten für unsere Höhenanpassung.
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Saskia fuhr, es wurde dunkel, ich navigierte, sagte ihr jede Kurve und
jedes Hindernis an, nur noch 30 km steil bergauf.
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Komischer weise waren wir nicht alleine unterwegs. Diese beiden LKW-Fahrer
hielten gerade einen Plausch auf der Bergpiste. Schließlich kamen
wir auf dem Pass oben an, fanden ein ebenen Plätzchen hinter einem
Hügel ohne direkte Sicht auf die Straße
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Wir futterten noch einige Notfallbrote mit Leberwurst und Honig, der langsam
zur Neige geht. Daran müssen wir arbeiten. Auch wenn ich schon arg
müde war, aber der Sternenhimmel war soooo schön. Da um uns
herum sehr viele Kühe weideten, mußte ich mir erst mal lautstark
Platz verschaffen, um mein Stativ aufzustellen.
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