Erst am Morgen sahen wir, wo wir geschlafen hatten. Sehr gut schliefen wir diese Nacht auf 3000 Metern, scheinbar gewöhnen wir uns doch langsam an die Höhe. Um das Auto lag viel Kuh-Dung, am Auto klebte auch einiges. Wir frühstückten und fuhren über den Pass ins Tal.




Erst karg und Steinig, dann immer grüner wurden die Berghänge




In den Tälern standen Jurten, vor denen große Tücher auf Büschen getrocknet wurden.




Dann, ab 2000 Metern Höhe standen in jedem Seitental hunderte Bienenstöcke, sofort bogen wir ein, aber bekamen keinen Honig, weil Mama und Papa nicht zuhause waren.




An der Nächsten Stelle störten wir das Frühstück, was zu massiv überhöhten Preisen führte. Also auch kein Honig.




An der dritten Imkerei wurden wir schon von Weiten freundlich her gewunken, die Imker waren gerade bei der Ernte.




Die Bienenkästen wurden ausgeräumt, die Bienen abgeschüttelt und zu einer kleinen Hütte gebracht




Darin war viel Rauch, um die verbliebenen Bienen zu beruhigen.




Die Waben wurden aus den Transportkästen gehoben, ...




... mit einem Schaber die Wachsverschlüsse entfernt, ...




... voller Stolz in die Kamera gezeigt, ...




... in die Schleuder gepackt und ausgeschleudert.




Natürlich durften wir große Brocken Wachs getränkt mit leckerem Honig kosten und sauten uns komplett damit ein




Die Waben drehten ihre Runde, ...




Und unten kam dann in 20-Liter-Kanister das süße Gold heraus.




Einen Liter nahmen wir in einer Flasche mit für 300 Som, etwa 4,- Euro. Das dürfte den Rest der Reise reichen. Und wie gut der schmeckte.




Ein junger Imker, der etwas Englisch sprach, erzählte, sie seien aus der Stadt Jalalabad und kämen über das Wochenende in die Berge zum Honig machen




Immer weiter kamen wir runter, ab 1500 Meter änderte sich das Bild von Bergen zu bewirtschafteten Hügeln.




30 km vor Osh machten wir nochmals eine kleine Pause ...




... auf kargen, abgeernteten Hügeln, die bereits von der Sonne verbrannt waren. Es war 13:00 Uhr und die Sonne brannte brutal herunter. Die Temperatur war über 30 °.




Der weitere Weg nach Osh war eine dichte Aneinanderreihung von Dörfern mit viel Polizei und Melonen. Der Polizei widerstanden wir glänzend, in dem wir uns an die Regeln hielten, den Melonenverkäufern nicht. Für 50 Cent ist es echt schwer, Nein zu sagen.




Dann kamen wir nach Osh, schon wieder so eine dreckige, stressige Großstadt, die wir aber benötigen, um all unsere Vorräte aufzufüllen.




Und das Auto von Kühscheiße befreien zu lassen. Die letzten Tage hatte der Landy deutliche Startprobleme gezeigt, was ich damit beheben möchte, dass ich den Dieselfilter wechsle. Und das läßt sich doch besser an einem sauberen Auto bewerkstelligen.




Wir suchten uns ein Hostel mit großem Parkplatz. Fahrwerk auf Geländehöhe, Motorschutzplatte abgeschraubt, Plastikverkleidung runter und mich komplett eingesaut. Der Wechsel ist kein Hexenwerk, aber vor zwei Jahren in der Mietwerkstatt auf der Hebebühne ging das irgendwie einfacher.




Nicht nur Staub vom Boden, auch ordentliche Dieselschwapper hatte mein T-Shirt abbekommen. Es durfte entsorgt werden. Dann Motor anlassen. Mist. er wollte nicht. Laptop raus, Bedienungsanleitung lesen und die Dieselleitung entlüften. Hurra, er tut wieder. Was war ich erleichtert. Bin halt kein Mechaniker und habe immer richtig Schiß, solche Reparaturen durchzuführen.




Sollte aber nicht die letzte bleiben, denn als wir die Heckklappe schließen wollten, lief die Zentralverriegelung Amok, der Schalter zum Öffnen hatte sich verklemmt. Aber das war ein Projekt für morgen. Selten hab ich so lange geduscht, um den Dieselgestank wieder von den Armen zu bekommen. Erst um Mitternacht bei immer noch über 30° C verkrümelten wir uns in das Landy-Bettchen.



 


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