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Hier standen wir nun auf der alten Straße unter militärischer
Bewachung. Immer im Blick das andere Flußufer, an dem Afghanistan
beginnt. Da wir nun knapp unter 2000 Meter sind, wird die Höhenroblematik
durch wärme ersetzt. Die dicken Schlafsäcke können wir
für den Rest der Reise wegräumen und durch die hauchdünnen
Seidenschlafsäcke ersetzen.
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Die Temperaturen sind mit 34° C so hoch, dass uns langsam die dünnen
Hosen ausgehen. So durften wir das erste Mal auf der Tour die Board-Waschmaschine
anwerfen. 5 Liter Wasser, über die Wäsche, etwas Waschmittel
rein und ab aufs Dach. Den Rest erledigt die Straßenqualität.
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Da wir heute Ruhetag mit Aussicht machen wollten, standen nur 55 km auf
dem Plan, also etwa 3 Stunden Fahrt über schlechte Straßen
aber eingerahmt von beeindruckenden Felswänden.
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So schön die Landschaft auch ist, sie ist immer durchzogen von Stromleitungen,
die direkt an der Straße gebaut sind.
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Irgendwann war das mal eine durchgehend asphaltierte Straße, was
aber schon länger her ist. Auf diesem Untergrund liegt die Durchschnitsgeschwindigkeit
unter 20 km/h.
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Von Afghanistan kamen immer wieder klare, breite Flüsse aus den Bergen
in den Panj-Fluß.
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An einer Wasserstelle ersetzte ich das bräunliche Waschwasser durch
klares Spülwasser.
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Dann kam die Tonne wieder in die Dachbox.
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Der Blick auf die Afghanische Seite sieht sehr friedlich aus, nicht wie
ein Land im Krieg.
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Steile Granitwände ließen den Gedanken aufkommen, ob man da
nicht mal hochklettern könne.
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Kinder stoppten uns mitten auf der Straße und versuchten die Türen
zu öffnen. Die Zentralverriegelung verhinderte das.
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Die Straße folgt seit Tagen den Serpentinen des Flusses, auf Dauer
etwas ermüdend.
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Dann verschwindet der Fluß wieder in einer Schlucht, und wir fahren
seitlich in die Berge hoch.
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Ein chinesischer Konvoi mit Polizeischutz sperrte für Minuten die
enge Straße. Die Erde bebt, wenn ein solcher Laster an einem vorbei
rauscht.
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Dann hatten wir unser Aussichtsplatz erreicht, eine erhabene Ebene mit
Blick auf die Berge des Hindukush. Ein tolles Fernsehprogramm.
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Auf der anderen Seite ein Afghanisches Dorf mit Terrassenfeldern.
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Hier oben wehte ein strammer Wind und blies uns mit Staub ein.
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Die Wäsche war in 20 Minuten trocken dank des Heißluftgebläses
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Die Melone sicherte uns das Wohlbefinden. Zu viert war von ihr bald nichts
mehr übrig.
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Am frühen Abend ging der immer voller werdende Mond über den
Bergen auf.
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Da der Wind immer strammer wurde, verkrochen wir uns in ein kleines Tal,
wo wir etwas windgeschützt das Duschzelt aufbauten. Ihr könnt
Euch kaum vorstellen, wie schön eine Dusche ist, wenn sich nach zwei
Tagen eine kremige Schicht aus Staub und Schweiß auf der Haut gebildet
hat. Sogar für eine Rasur und einen rudimentäre Haarschnitt
hatte ich Zeit.
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