Uns ging es beiden nicht gut. Wir hatten etwas geschlafen, wir waren kraftlos und erschöpft. Saskia hatte Verdauungsprobleme und war fertig mit der Welt. Das Frühstück wollte nicht so recht in den Mund. Zwei Holländer gaben uns noch ein paar Tips für die weitere Fahrt nach Uzbekistan. Dann kam der Anruf aus der Werkstatt, alles OK. Toch Ridin, der Werkstattleiter sende seinen Bruder, um uns abzuholen. Saskia blieb im Hostel und erholte sich, ich zog los zur Werkstatt.




Und tatsächlich, Toch hatte sein Wort gehalten, alles war in Ordnung. Sie hatten den Fehler gefunden, ein Relais, ein elektrischer Schalter war verdreckt und sorgte dafür, dass der Luftkompressor für das Fahrwerk nicht mehr ansprang. Sie reinigten das Relais, chekten alle Systeme, machten uns sogar noch einen Ölwechsel mit meinem Wunschöl Castrol Magnatec 3W 50 A5, was ich auf der Fahrt nirgends bekommen hatte. Alles in bester Ordnung. Selten in meinem Leben war ich so erleichtert. Mit Tochs Bruder fuhr ich noch Auto waschen und Reifen aufpumpen, die Probefahrt war makellos. Ich bedankte mich vielmals, viel Umarmungen, die Rechnung war harmlos. 35,- Euro für die Reparatur, 51,- Euro für den Ölwechsel. Die Jungs waren echt der Hammer.




Saskia hatte inzwischen Freundschaft mit der Familie des Gastgebers geschlossen, sie hatten sie zum Essen eingeladen und eine ganz arg goldige Mädelsrunde gemacht. Klar, Chefin im Ring war die Mutter des Gastgebers, die ein strenges aber gütiges Regiment führte.




Als ich dazu kam, wurde ich auch erst mal mit Essen versorgt. Wir waren so glücklich und erleichtert und wie in die Familie aufgenommen. Heute wollten wir uns erst mal noch erholen. Ich begann Kaffee zu machen, was eine riesen Gaudi für die Familie war. Jeder Arbeitsschritt wurde begutachten, sie lachten sich kaputt.




Den ersten Kaffe bekam die Oma mit "Chu Chu" Zucker, was so viel bedeutete, zwei große Schaufeln voll. Sie genoß jeden Schluck und kommentierte es.




Auch der Herr des Hauses bekam eine Latte Macchiato. Den ganzen Nachmittag verbrachten wir mit der Familie.




Die Tochter, etwa 18 Jahre alt, hatte sich mit Saskia angefreundet. Sie macht eine Ausbildung zur Kosmetikerin.




Ich baute das Relais nochmals aus und versorgte das Gehäuse. Bei der Reparatur war wohl das Plastikgehäuse etwas beschädigt worden, und um zu verhindern, dass es wieder verdreckt, wickelte ich es mit Tape ein.




Am Abend bereiteten wir alles für die Weiterfahrt vor, Wasser auffüllen, Wäsche einräumen, alles putzen und wieder reisefertig machen.




Wir machten viele Pausen und hatten noch tolle Gespräche mit dem Gastgeber, anderen Reisenden aus aller Welt. Hier seht ihr, wie der hoch der Landy wieder normaler Weise steht, alles wieder in Ordnung. Schließlich überarbeiteten wir nochmals unseren Reiseplan, der natürlich weiter gestutzt werden musste, weil wir doch etwas länger als geplant in Tadschikistan verbracht haben. Immerhin können wir morgen ausreisen, was nicht unser Visumsdauer sprengt. Wären wir länger geblieben, hätten wir richtig Ärger bekommen.



 


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