Wir ließen uns Zeit, um das Auto gut zu packen und alle Vorräte wieder aufzufüllen. In einem großen Auchand-Supermarkt bekamen wir alles, 10 Liter Milch, Cola, Wasser, Toilettenpapier, einfach alles. Das Auto ist voll getankt, die Wasservorräte gefüllt. Wir zogen los zur Grenze.




Zwei Mal durften wir an Mautstellen anhalten, wo wir wieder die typische überladenen, tajikischen Autos sahen. Die hier vorherrschende Automarke ist der Opel, teils noch mit deutscher Feinstaubplakette in der Winschutzscheibe.




Ein letztes Mal kurvten wir die Bergstraßen hoch auf 2600 Meter. Die Straße war "ganz gut", mit kleinen Ausnahmen. Von nun an geht es die nächsten Wochen nur noch bergab.




Liebe Tajiken, ihr seid echt ein nettes Volk, doch im Straßenverkehr seid ihr eine Katastrophe. wildeste Überholmanöver, drängeln, hupen, erst wenn ihr aussteigt, seid ihr nett. Vielleicht ist das der Unterschied zum deutschen Verkehr, die Deutschen werden erst richtig unangenehm, wenn sie aussteigen. Ich weiß nicht, wie oft mir schon Prügel angedroht wurden, nur weil ich es wage, in Stuttgart ein Fahrrad zu fahren.




Wir genossen noch einmal die Berglandschaft im Abendlicht, dann ging es auf die Grenze zu. Ein letztes Mal voll tanken, weil das in Uzbekistan wohl schwieriger wird.




Tajikistan verabschiedete sich mit einem wundervollen Sonnenuntergang.




Dann standen wir an der Grenze, und mit uns viele andere. Nichts ging voran. Wir marschierten vor an das Tor zu einer kleinen Türe und fragten nach. Nein, wir seien keine Diplomaten, nur Touristen. Touristen? Na klar, wir können an allen vorbei fahren und waren sofort im Grenzbereich.




Ich gönnte mir noch einen schnellen Kaffee, denn die Nacht könnte lang werden. Die Tajiken kontrollierten uns nur kurz und in 20 Minuten waren wir im Niemandsland zwischen Tajikistan und Uzbekistan. Dort ging nichts vorwärts, gut eine Stunde warteten wir und sahen durch das nächste Tor, wie vor uns die Autos komplett ausgeladen und gefilzt wurden. Drogen aus Afghanistan sei hier wohl das häufigste Schmuggelgut. Dann waren wir an der Reihe, ein sehr netter Beamter, der etwas Englisch sprach, nahm sich uns an und führte uns durch die Prozeduren. Ich wollte gleich noch eine Autoversicherung abschließen, da kam die Frage auf, ob wir verdunkelte Scheiben hätten? Ja, hinten. Das kostet 15,- $. Warum? Sei halt so. Ob ich bezahlen wolle? Nein! Ok, dann nicht. Ich verzichtete auch auf die Versicherung. In Kirgistan und Tajikistan hatten wir auch keine. Die Fahrzeugkontrolle dauerte nochmals 30 Minuten, war aber eher lustig als ernst. Wir als Touristen werden wohl bevorzugt behandelt.




Dann hieß es: Welcome to Uzbekistan, und wir waren drinne. Noch 30 km bis nach Samarkand, einer richtig großen Stadt mit einem alten, historischen Stadtkern. Leider war auf dem zentralen Platz, dem Registan, gerade alles abgesperrt wegen einen Musik-Festivals. Wir hatten keinen Nerv mehr, uns ein Hotel zu suchen und fanden einen großen, leeren Parkplatz oberhalb des Zentrums, wo wir in Ruhe campieren konnten.



 


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