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Der Wecker war gestellt für einen Morgenspaziergang durch Buchara,
aber wir leisteten Widerstand. Wir sind langsam so erschöpft, dass
die Bettschwere erst um 10:00 Uhr ein Frühstück zuließ.
Dort lernten wir Joanna und Marek aus Polen kennen, die ein Jahr lang
durch die Welt trampen und viel zu erzählen hatten. Das Frühstück
ist üppig und lecker, aber irgendwie will unser Verdauungstrakt sich
damit nicht anfreunden.
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Da es hier nur Instant-Kaffee erbärmlichster Note gibt, luden wir
Joanna und Marek auf einen Kaffee unserer Machart ein, und dabei kam heraus,
dass sie Freunde von Dominika und Jack waren, die wir in der Gobi-Wüste
kennen gelernt hatten.
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Bis zum Nachmittag verkrochen wir uns wieder in das Hotel, denn bei 35°
C zogen wir es vor, eine klimatisierte Siesta zu halten.
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Am Abend schlenderten wir etwas durch die Altstadt. Buchara ist eine Moderne
Stadt mit einigen Fragmenten einer längst vergangenen Kultur, die
schon lange nicht mehr gelebt wird. Der letzte Zauber der Seidenstraße
wird durch exzessiven Tourismus vollständig zerstört. An jeder
Ecke hatten wir das Gefühl, abgezogen ober beschissen zu werden.
Das läßt das Vertrauen in andere Menschen dramatisch schwinden.
Die Gastfreundschaft der letzten Monate wich dem Bedürfnis, die reiche
Touristenkuh zu melken. Dieses Gebäude aus dem 19. Jahrhundert ist
ein Vorbau eines alten Palastes, der nicht mehr steht.
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Um dieses Bild vom Dach des Gebäudes aufzunehmen, bezahlte ich in
einem Souvenierladen 4000 Som, etwa 40 Cent mit dem Versprechen eines
wunderbaren Panoramas, welches es nicht gab. Dann halt die Türme.
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Kinder spielen auf der Straße. Die meisten wollen Bonbons von Touristen
haben.
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Nur in Seitenstraßen geht es etwas ruhiger zu.
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In den Straßen werden Gewürze und vieles Mehr feil geboten.
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Die alten Gebäude werden liebevoll restauriert.
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In einer Kupferwerkstatt erzählte uns ein Händler, wie seit
Jahrhunderten in seiner Familie Kupfergefäße getrieben werden
und führte uns vor, wie er einen Streifen Silber ungelenk behämmerte.
Ich bin mir sicher, dass keines der angebotenen Teile von seiner Hand
stammten.
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In jedem eingang schallt eine Stimme: Mister, Mister, come in. Es herrscht
eine eher aufdringliche Stimmung hier. War bestimmt mal schön hier,
aber die Zeiten sind vorbei.
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Die älteste Moschee stammt aus dem 8. Jahrhundert.
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Durch kleine Gassen näherten wir uns der Hauptattraktion von Buchara:
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Die Moschee Kalyan mit ihrem riesigen Minarett.
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Um einen großen Platz stehen zwei enorme Portale, die wiederum zu
eingefaßten Innenräumen führen.
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Für den Eintritt bezahlten wir 6000 Som pro Person und wurden erst
mal beim Rückgeld beschissen. Fotografieren kostet extra. Die Uzbeken
sind gut gebildet und können bestimmt zählen. Gerade mal 10
Minuten durften wir uns im Inneren aufhalten, dann schloß die Anlage.
Sorry, so macht das keine Freude.
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Der Innenhof ist von großen Arkaden umgeben.
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Die weißen Säulen tragen die mächtige Decke.
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Als wir rausflogen, wurde es dämmrig und die Beleuchtungen gingen
an.
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Die Bazare sind Ziegelgebäude mit vielen Kuppeln, die wie eine Beulenkrankheit
aussehen.
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Die Waren sind klar auf die Bedürfnisse von Touristen ausgerichtet.
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Am Abend trafen wir uns mit Joanna und Marek zum Abendessen. Piere-Allain,
ein 71jähriger Schweizer gesellte sich zu uns. Es war ein sehr netter
Abend. Soll ich noch erwähnen, dass wir bei der Rechnung im Restaurant
fast wieder beschissen worden wären?. Während Saskia schon ins
Bett ging, reparierte ich mit den beiden Polen noch ein Teil ihrer Fotoausrüstung.
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